Hydraulische Obstpressen, manuell und elektrisch, mit Zubehör

In dieser Kategorie haben wir eine kleine Auswahl von hydraulischen Obstpressen, manuell und elektrisch, mit Zubehör zusammengestellt. Warum wir gerade diese Saftpressen favorisieren, ist unter den Produkten im Detail zu lesen. Mit unserer Auswahl möchten wir mit dem Blick des Praktikers an das Thema Hausmosterei herangehen. Uns geht es um Effizienz, leichte Bedienbarkeit und Säuberung, minimale Technik und Langlebigkeit. Nach langem Suchen und eigenen Tests haben wir uns für eine Serie von Obstpressen entschieden, die diese Kriterien erfüllen.
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Welche Typen von Obstpressen gibt es für die Hausmosterei?

Folgende Typen von Saftpressen gibt es (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
  • Korbpressen mit Spindel von unten (mit Ratsche - Hebel - System oder Drehgriffen)
  • Korbpressen mit Spindel von oben (Rahmen- oder Portalpressen)
  • Hydropressen mit Korb
  • hydraulische Korbpressen (manuell oder motorbetrieben)
  • Packpressen (meist mit manueller oder motorbetriebener Hydraulik)
  • Mischformen (z. B. Korbpresse mit Hydraulikeinheit an zentraler Spindel)

Vorauswahlkriterien

Für die Auswahl der von uns zusammengestellten Obstpressen gab es folgende Fragestellungen:
  • Ist die Presse flexibel aufstellbar?
  • Wie ist die Zugänglichkeit zum Presskorb?
  • Welche Stunden- und Tagesleistung soll die Saftpresse haben?
  • Wie schnell ist eine Füllung und Entleerung der Presse möglich?
  • Wie hoch ist der Reinigungsaufwand?
  • Gibt es ein Einsteigermodell mit wenig Technik?
Mit diesen Kriterien konnten wir die meisten Arten von Saftpressen sofort aussortieren. Folgende Nachteile haben die einzelnen Typen:
  • alle Typen Korbpressen mit Spindel von unten: komplizierte Be- und Entladung (störende Spindel), Presssack immer offen, Spindel in Kontakt mit der Maische
  • Korbpressen mit Spindel von oben: grundsätzlich richtiger Aufbau, sofern Korb oder Spindeleinheit ausschwenkbar, aber nur für kleinere Volumina erhältlich, somit relativ niedrige Stundenleistung; vom Aufbau her zumeist "Hobbygeräte"
  • Hydropressen: beachtlich hoher Wasserverbrauch bis über 100 Liter pro Pressung, schlechte Beladung durch störenden Balg, sehr schlechte Entladung durch offenen Presssack und hohes Gewicht (Presssack mit Trester plus Korb), keine Räder, je nach Wasserdruck teilweise schlechtes Pressergebnis
  • Packpressen: komplizierte und zeitaufwendige Be- und Entladung, bei richtigem Aufbau aber sehr gutes Pressergebnis; auch große Varianten häufig ohne Räder
Nur die von uns ausgewählten hydraulischen Obstpressen mit Korb erfüllen die meisten der aufgestellten Kriterien zu unserer Zufriedenheit. Wir haben:
  • mittlere bis höhere Stundenleistungen
  • volle Zugänglichkeit zum Presskorb durch kippbare Rahmenkonstruktion
  • sehr schnelle Be- und Entladung durch geschlossene Presssäcke
  • Räder an allen Modellen (hohes Gewicht!)
  • Einsteigermodell mit manuell bedienter Hydraulik (Hebelarm) bis Korbvolumen 210 Liter
  • schnelles Pressen (maximal 5 Minuten pro Füllung) bei Verwendung von harten Zwischenlagen und mehreren Presssäcken
  • sehr einfacher Aufbau, dadurch minimaler Reinigungsaufwand
Während andere Händler viele verschiedene Arten von Obstpressen ohne Beratung nebeneinander zum Kauf anbieten, beschränken wir uns also auf genau einen Typ mit mehreren Korbgrößen, der unsere Anforderungen am besten erfüllt.

Welche Größe der hydraulischen Korbpresse ist die richtige für mich?

Das hängt vor allem von der geplanten Stunden- und Tagesleistung ab. Hierfür können wir folgende Richtwerte geben:
  • Korbpresse 70 Liter: 80 bis 100 Liter Saft pro Stunde, 500 bis 600 Liter Saft in 6 Stunden reiner Arbeitszeit, dazu 1 bis 2 Stunden Auf- und Abbau mit Säuberung mit 2 Mitarbeitern
  • Korbpresse 130 Liter: ca. 140 bis 160 Liter Saft pro Stunde, ca. 800 bis 900 Liter Saft in 6 Stunden reiner Arbeitszeit, dazu 1 bis 2 Stunden Auf- und Abbau mit Säuberung mit 3 Mitarbeitern
  • Korbpresse 210 Liter: ca. 180 bis 200 Liter Saft pro Stunde, ca. 1.000 bis 1.200 Liter Saft in 6 Stunden reiner Arbeitszeit, dazu 1 bis 2 Stunden Auf- und Abbau mit Säuberung mit 3 Mitarbeitern
  • Korbpresse 330 Liter: für die Saftproduktion aus Kernobst eher zu groß, besser geeignet für die Herstellung von Traubensaft (speziell Ganztraubenpressung)
Aus diesen Anhaltswerten kann man sich den Mindestbedarf an Obst ausrechnen (Saftmenge x 1,5 = Obstgewicht in kg). Wir denken, dass ein sinnvoller Betrieb ab zwei Stunden Presszeit beginnt, besser ist aufgrund der notwendigen Komplettreinigung nach Abschluss der Arbeit immer ein ganzer Presstag.

Anzahl der benötigten Mitarbeiter in der Hausmosterei

Die Presse mit 70 Litern Korbinhalt kann man mit 2 Mitarbeitern betreiben. Einer übernimmt die komplette Bedienung der Presse, der andere wäscht und häckselt das Obst. Für die größeren Pressen sind besser 3 Mitarbeiter vorzusehen. Einer bedient die Presse, einer häckselt das Obst, einer wäscht es und stellt es neben der Obstmühle bereit. Man arbeitet beim Waschen und Musen immer eine Pressenfüllung im Voraus, damit das Füllen der Presse zügig vonstattengeht. Entsprechend der Größe der Presse sind genug Maischewannen und Obstkörbe einzuplanen.

Brauche ich eine motorbetriebene Hydraulik?

Wir meinen, dass die Handhebelhydraulik völlig ausreichend ist, da sie mit deutlich weniger Technik auskommt und natürlich auch günstiger ist. Die körperliche Belastung ist im Gegensatz zur Bedienung von vielen Spindelpressen minimal. Trotzdem bieten wir für "Vielpresser" auch die motorbetriebene Hydraulik an. Soweit wir das sehen, gibt es sonst nahezu keine fahrbaren Pressen dieser Größe mit manueller Hydraulik, was klar für diesen Hersteller spricht.
Neben dem einfachen Aufbau hat die manuelle Hydraulik noch einen weiteren Vorteil: Man kann sehr feinfühlig pressen. Das ist dann wichtig, wenn man in Eimer presst. Diese sind zu Beginn der Pressung sehr schnell voll. Die Fließgeschwindigkeit lässt sich mit dem Handhebel perfekt steuern, sodass dem Pressenbediener die Zeit bleibt, die vollen Eimer in ein Druckfass zu füllen.

Welche Ausstattung der Presse ist notwendig?

Für gelegentliches Pressen reicht immer die Basisausstattung, also Pressteller, Pressstempel und Korbringe in lackiertem Stahl, Korb aus Holz und Handhebelhydraulik. Zu achten ist darauf, dass der Korb auf dem Pressteller wenig bewegt wird, und dass die Presse gut trocknen kann. Wenn man den Korb häufiger bewegt, viel presst und die Presse nicht komplett trocknen lassen kann, dann sollten der Pressteller, Pressstempel und die Korbringe (inklusive Schrauben) aus Edelstahl sein. Oder man nimmt den Korb gleich in Volledelstahl. In der höchsten Ausbaustufe kommt noch die motorbetriebene Hydraulik hinzu.
Ein bei vielen Herstellern völlig unterschätztes Merkmal sind Räder an der Presse. Der Hausmoster stellt die Presse nämlich nicht fest auf, sondern er möchte sie außerhalb der Obstsaison in einer Ecke parken und nur zum Obstpressen herausholen. Ohne Räder ist das kaum möglich, da Pressen dieser Größe zu schwer sind.

Richtwerte für die Füllung der Obstpressen

Um zu wissen, wieviel Kilogramm Obst man für einen randvollen Presskorb benötigt, multipliziert man das Korbvolumen mit 0,85. Das ermittelte Gewicht teilt man durch 3 (Anzahl Presssäcke) für die Größen 70 und 130 Liter und durch 4 (Anzahl der Presssäcke) für die Größe 210 Liter und erhält das Gewicht an Obst pro Presssack. Diese Menge wiegt man in einigen Körben ab, um ein Maß für die Füllung zu haben.
Die Höhe einer Maischeschicht im Presskorb sollte bei 15 bis maximal 20 Zentimetern liegen. So erzielt man ein gutes Pressergebnis und presst sehr schnell. Je nach Größe der Presse wiegt ein Presssack mit Trester zwischen ca. 7 und 15 kg. Dieses Gewicht lässt sich, ohne dass der Korb geöffnet werden muss, gut nach oben herausheben.

Kann man die hydraulischen Obstpressen als Weinpressen verwenden?

Ja, das kann man, und das war und ist in Ländern mit kleinteiligem Weinanbau auch ein wichtiges Einsatzgebiet. Wir empfehlen die Pressen für die schonende Ganztraubenpressung. Hierfür können alle Pressengrößen eingesetzt werden, da man die entsprechende Menge Trauben vorab ernten und dann ohne Maischen direkt in die Presse füllen kann. Gemaischte Trauben können natürlich auch gepresst werden, wobei hier die Presssäcke eventuell von Zeit zu Zeit von innen zu säubern sind.