Hydraulische Obstpressen, manuell und elektrisch, mit Zubehör
In dieser Kategorie haben wir eine kleine Auswahl von professionellen hydraulischen Obstpressen, manuell und elektrisch, mit Zubehör zusammengestellt. Warum wir gerade diese Saftpressen favorisieren, ist unter den Produkten im Detail zu lesen. Mit unserer Auswahl möchten wir mit dem Blick des Praktikers an das Thema Hausmosterei herangehen. Uns geht es um Effizienz, leichte Bedienbarkeit und Säuberung, minimale Technik und Langlebigkeit. Nach langem Suchen und eigenen Tests haben wir uns für eine kleine Serie von hydraulischen Korbpressen entschieden, die diese Kriterien erfüllen.
1 bis 4 (von insgesamt 4)
Welche Typen von Obstpressen gibt es für die Hausmosterei?
Folgende Typen von Saftpressen gibt es für die Hausmosterei (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):- Korbpressen mit Spindel von unten (mit Ratsche - Hebel - System oder Drehgriffen)
- Korbpressen mit Spindel von oben (Rahmen- oder Portalpressen)
- Hydropressen mit Korb
- hydraulische Korbpressen (manuell oder motorbetrieben)
- Packpressen (mit manueller oder motorbetriebener Hydraulik)
- Mischformen (z. B. Korbpresse mit Hydraulikeinheit an zentraler Spindel)
Vorauswahlkriterien
Für die Auswahl der von uns zusammengestellten Mostpressen gab es folgende Fragestellungen:- Ist die Presse flexibel aufstellbar?
- Wie ist die Zugänglichkeit zum Presskorb?
- Welche Stunden- und Tagesleistung soll die Fruchtpresse haben?
- Wie schnell ist eine Füllung und Entleerung der Presse möglich?
- Wie sehr kleckert und spritzt die Maische beim Häckseln und bei der Befüllung?
- Wie hoch ist der Reinigungsaufwand?
- Gibt es ein Einsteigermodell mit wenig Technik?
- Gibt es eine Variante aus Edelstahl für Vielpresser?
- alle Typen Korbpressen mit Spindel von unten: komplizierte Be- und Entladung (störende Spindel), Presssack immer offen, Spindel in Kontakt mit der Maische, schlechterer Wirkungsgrad bzw. zeitintensives Pressen, da zumeist Verwendung nur eines Presssackes
- Korbpressen mit Spindel von oben: grundsätzlich richtiger Aufbau, sofern Korb oder Spindeleinheit ausschwenkbar, aber nur für kleinere Volumina erhältlich, somit relativ niedrige Stundenleistung; vom Aufbau her zumeist "Hobbygeräte"
- Hydropressen: beachtlich hoher Trinkwasser(!) - Verbrauch bis über 100 Liter pro Pressung, schlechte Beladung durch störenden Balg, teilweise spritzende Maische durch horizontal wirkenden Pressdruck, sehr schlechte Entladung durch offenen Presssack und hohes Gewicht (Presssack mit Trester plus Korb), häufig keine Räder, je nach Wasserdruck teilweise schlechtes Pressergebnis. Fazit: Nur für den Hobbybereich und für Bediener mit viel Zeit, günstiger in der Anschaffung, jedoch schlechteste Handhabung aller Systeme, Verbrauch von Trinkwasser, niedriger Wasserdruck = schlechter Wirkungsgrad.
- Packpressen: komplizierte und zeitaufwendige Be- und Entladung mit vielen Presstüchern und Gefahr von spritzender oder kleckernder Maische, bei richtigem Aufbau aber sehr gutes Pressergebnis, auch große Varianten häufig ohne Räder, extrem aufwendige Endreinigung der zahlreichen Pressroste und -tücher
- mittlere bis höhere Stundenleistungen
- volle Zugänglichkeit zum Presskorb durch kippbare Rahmenkonstruktion
- enorme Stabilität durch massiven Stahlbau
- sehr schnelle Be- und Entladung durch geschlossene Presssäcke
- kein Spritzen oder Kleckern von Maische
- Räder an allen Modellen (hohes Gewicht!), dadurch flexibel bezüglich Aufstellort
- Einsteigermodell mit manuell bedienter Hydraulik (Hebelarm) bis Korbvolumen 210 Liter, somit feinfühliges Pressen auch großer Mengen Maische möglich
- schnelles Pressen (maximal 5 Minuten pro Füllung) bei Verwendung von harten Zwischenlagen und mehreren Presssäcken
- sehr einfacher Aufbau, dadurch minimaler Reinigungsaufwand
- Basismodell mit Presskorb aus Holz, Profimodell mit Presskorb, -stempel und -teller aus Edelstahl
Welche Größe der hydraulischen Korbpresse ist die richtige für mich?
Das hängt vor allem von der geplanten Stunden- und Tagesleistung ab. Hierfür können wir folgende Richtwerte geben:- Korbpresse 70 Liter: 80 bis 100 Liter Saft pro Stunde, 500 bis 600 Liter Saft in 6 Stunden reiner Arbeitszeit, dazu 1 bis 2 Stunden Auf- und Abbau mit Säuberung mit 2 Mitarbeitern
- Korbpresse 130 Liter: ca. 140 bis 160 Liter Saft pro Stunde, ca. 800 bis 900 Liter Saft in 6 Stunden reiner Arbeitszeit, dazu 1 bis 2 Stunden Auf- und Abbau mit Säuberung mit 3 Mitarbeitern
- Korbpresse 210 Liter: ca. 180 bis 200 Liter Saft pro Stunde, ca. 1.000 bis 1.200 Liter Saft in 6 Stunden reiner Arbeitszeit, dazu 1 bis 2 Stunden Auf- und Abbau mit Säuberung mit 3 Mitarbeitern
- Korbpresse 330 Liter: für die Saftproduktion aus Kernobst eher zu groß, besser geeignet als Weinpresse für die Herstellung von Traubensaft (speziell Ganztraubenpressung)
Anzahl der benötigten Mitarbeiter in der Hausmosterei
Die Korbpresse mit 70 Litern Korbinhalt kann man mit 2 Mitarbeitern betreiben. Einer übernimmt die komplette Bedienung der Presse, der andere wäscht und häckselt das Obst. Für die größeren Mostpressen sind besser 3 Mitarbeiter vorzusehen. Einer bedient die Presse, einer häckselt das Obst, einer wäscht es und stellt es neben der Obstmühle bereit. Man arbeitet beim Waschen und Musen immer eine Pressenfüllung im Voraus, damit das Füllen der Presse zügig vonstattengeht. Entsprechend der Größe der Presse sind genug Maischewannen und Obstkörbe einzuplanen.Brauche ich eine motorbetriebene Hydraulik für eine größere Korbpresse?
Wir meinen, dass die Handhebelhydraulik völlig ausreichend ist, da sie mit deutlich weniger Technik auskommt und natürlich auch günstiger ist. Die körperliche Belastung ist im Gegensatz zur Bedienung von vielen Spindelpressen minimal. Trotzdem bieten wir für "Vielpresser" auch die motorbetriebene Hydraulik, also elektrische bzw. elektro-hydraulische Obstpressen, an. Soweit wir das sehen, gibt es sonst nahezu keine fahrbaren Pressen dieser Größe mit manueller Hydraulik, was klar für diesen Hersteller spricht.Neben dem einfachen Aufbau hat die manuelle Hydraulik noch einen weiteren Vorteil: Man kann sehr feinfühlig pressen. Das ist dann wichtig, wenn man in Eimer presst. Diese sind zu Beginn der Pressung sehr schnell voll. Die Fließgeschwindigkeit lässt sich mit dem Handhebel perfekt steuern, sodass dem Pressenbediener die Zeit bleibt, die vollen Eimer in ein Druckfass zu füllen.
Welche Ausstattung der Mostpresse ist notwendig?
Für gelegentliches Pressen reicht immer die Basisausstattung, also Pressteller, Pressstempel und Korbringe in lackiertem Stahl, Presskorb aus Holz und Handhebelhydraulik. Zu achten ist darauf, dass der Korb auf dem Pressteller wenig bewegt wird, und dass die Presse gut trocknen kann. Wenn man den Korb häufiger bewegt, viel presst und die Saftpresse nicht komplett trocknen lassen kann, dann sollten der Pressteller, Pressstempel und die Korbringe (inklusive Schrauben) aus Edelstahl sein. Oder man nimmt den Korb gleich in Volledelstahl. Eine Obstpresse aus Edelstahl ist sicher das Optimum für den Vielpresser hinsichtlich Robustheit und Langlebigkeit, aber sie ist bei schonender Behandlung kein Muss. In der höchsten Ausbaustufe kommt noch die motorbetriebene Hydraulik hinzu.Ein bei vielen Herstellern völlig unterschätztes Merkmal sind Räder an der Obstpresse. Der Hausmoster stellt die Presse nämlich nicht fest auf, sondern er möchte sie außerhalb der Obstsaison in einer Ecke parken und nur zum Obstpressen herausholen. Ohne Räder ist das kaum möglich, da Pressen dieser Größe zu schwer sind.
Richtwerte für die Füllung der Obstpressen, Anzahl der Presssäcke für Korbpressen
Um zu wissen, wieviel Kilogramm Obst man für einen randvollen Presskorb benötigt, multipliziert man das Korbvolumen mit 0,85. Das ermittelte Gewicht teilt man durch 3 (Anzahl Presssäcke) für die Größen 70 und 130 Liter und durch 4 (Anzahl der Presssäcke) für die Größe 210 Liter und erhält das Gewicht an Obst pro Presssack. Diese Menge wiegt man in einigen Körben ab, um ein Maß für die Füllung zu haben.Die Höhe einer Schicht Maische im Presskorb sollte bei 15 bis maximal 20 Zentimetern liegen. So erzielt man ein gutes Pressergebnis und presst sehr schnell. Je nach Größe der Mostpresse (siehe unsere Auswahl) wiegt ein Presssack mit Trester zwischen ca. 7 und 15 kg. Dieses Gewicht lässt sich, ohne dass der Korb geöffnet werden muss, gut nach oben herausheben.
Man findet leider immer noch Beschreibungen und auch Videos, wo eine Korbpresse mit nur einem Presssack ausgestattet wird. Manchmal werden Obstpressen sogar ohne Presssack betrieben. Beides ist falsch. Im ersten Fall dauert das Pressen viel zu lange, im zweiten Fall landet viel Maische im Saft. Und in beiden Fällen liegt der Wirkungsgrad, also die Saftausbeute, weit unter jenem, den man bei Verwendung mehrerer Presssäcke erzielt.